Die Haftkraft eines Magneten ist ein Maß für die Kraft, die der Magnet auf eine magnetische Platte ausüben kann.
Sie ist somit eine wesentliche Eigenschaft eines Magneten. Sie ist hauptsächlich abhängig vom Material, der Geometrie und Volumen des Magneten, aber auch von der Gesamtanordnung, also ob der Magnet z.B. noch Kontakt zu anderen (magnetischen) Materialien hat.
Wenn Sie Magnete mit einer bestimmten Haftkraft suchen, finden Sie hier eine Übersicht sortiert nach Haftkraft: Magnete sortiert nach Haftkraft
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch folgenden Artikel, falls Sie bei Ihrer Magnetanwendung ein Objekt an einer Wand anbringen möchten:
Haftkraft vs. Scherkraft
Bedingt berechnen kann man die Haftkraft eines Magneten mit speziellen Computerprogrammen, die sich der Finiten Elemente Methode (FEM) bedienen. Solche Rechnungen sind kompliziert und lassen sich nicht einfach für alle Geometrien bedingungslos anwenden.
Messen kann man die Haftkraft von Magneten, indem man die Kraft (mittels einer Spezialdigitalwaage) ermittelt, die man benötigt, um einen Magneten senkrecht von einer absolut ebenen 10 mm dicken Eisenplatte bei Raumtemperatur abzuziehen.
Um den Messwert nicht zu verfälschen ist es wichtig, keine Metallteile zur Befestigung des Magneten zu verwenden, sondern diesen zum Beispiel an eine Holz- oder Kunststoffplatte anzukleben.
Die Beschreibung eines genau definiertes Verfahren zur Haftkraftmessung von Magneten findet man hier: Test Method for Determining Breakaway Force of a Magnet
Natürlich werden Kräfte in Newton (N) gemessen. Das Newton ist eine abgeleitete Einheit und kann durch die Basiseinheiten dargestellt werden:
1N=1kg x m / s²
Da sich aber in der Praxis eingebürgert hat, die "Stärke" eines Magneten als Gewicht anzugeben, die dieser Magnet halten kann, geben auch wir die "Haltekraft" in kg bzw. g an. Somit gelten die angegeben Häftkräfte auf der Erde.
Für die Umrechnung gilt: 1 kg entspricht einer Kraft von 10 N
Die Haftkfraft eines Magneten ist abhängig von dem Material des Magneten und seiner Magnetisierung (also z.B. Neodym N45), von dessen Volumen, von der Geometrie, insbesondere von den Seitenverhältnissen und der Anordnung des Magneten zum Haftgrund.
Die berechnete Haftkraft eines Magneten stellt einen bestenfalls nahezu erreichbaren Wert für die Praxis dar. Hierzu muss die Oberfläche des an den Magneten haftenden Eisenplatte poliert und absolut eben sein, sodass kein Abstand zum Magnet besteht. Gleiches gilt für die Oberfläche des Magneten selbst. Ist die Platte zu dünn (im Vergleich zum Magneten) wird man ebenfalls nicht an die maximale Haftkraft herankommen, da die Magnetisierung der Platte in diesem Fall in die Sättigung geht. Beschichtungen der anhaftenden Oberfläche oder Lacke beeinflussen die Haftkraft ebenfalls negativ, da diese einen Abstand zwischen Magnet und eigentlichem metallischen Haftgrund bewirken.
Ein weiterer ganz wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass die angegebenen Haftkräfte für eine senkrecht zur Haftfläche wirkenden Kraft gültig sind. Hat man, wie es in der Praxis oft vorkommt zusätzliche Scherkräfte, mindern diese ebenfalls die Haftkraft.
Die von uns in den Produktbeschreibungen angegebenen Haftkräfte stellen realistisch erreichbare Werte bei optimalen Bedingungen dar.
Sie geben damit einen guten Anhaltspunkt ob die angedachte Aufgabe des Magneten bzgl. Haftkraftanforderung erfüllt werden kann.
Letztendlich kann aber nur ein Anwendungstest Klarheit darüber bringen, ob der ausgewählte Magnet für die Anwendung brauchbar ist.
Diesen Anwendungstest eines Magneten legen wir daher jedem Nutzer dringend nahe.