Der Zeeman-Effekt beschreibt die Aufspaltung von Spektrallinien eines Atoms oder Moleküls, wenn es einem äußeren Magnetfeld ausgesetzt ist. Dieses Phänomen wurde 1896 von dem niederländischen Physiker Pieter Zeeman entdeckt und später von Hendrik Lorentz theoretisch erklärt. Der Effekt ist eine direkte Folge der Wechselwirkung zwischen dem magnetischen Moment der Elektronen und dem äußeren Magnetfeld.
In Abwesenheit eines Magnetfeldes haben Elektronen in einem Atom diskrete Energiezustände. Wird ein äußeres Magnetfeld angelegt, spalten sich diese Zustände aufgrund der Wechselwirkung zwischen dem magnetischen Moment der Elektronen und dem Magnetfeld auf. Dies führt zu mehreren Energieniveaus, die wiederum unterschiedliche Wellenlängen im Spektrum erzeugen.
Die Stärke der Aufspaltung hängt von folgenden Faktoren ab:
Es gibt drei Haupttypen des Zeeman-Effekts, die von der Stärke des Magnetfelds und der Wechselwirkung abhängen:
Die Energieaufspaltung im Zeeman-Effekt kann durch die folgende Formel beschrieben werden:
ΔE = μB · g · mj · B
Dabei ist:
Der Zeeman-Effekt wird in verschiedenen wissenschaftlichen und technologischen Bereichen genutzt:
Wussten Sie, dass der Zeeman-Effekt eines der ersten experimentellen Beweise für die Existenz von Elektronenspins und quantisierten Energieniveaus war? Pieter Zeeman erhielt 1902 zusammen mit Hendrik Lorentz den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung dieses Effekts. Heute ist der Zeeman-Effekt unverzichtbar in der Astrophysik, um die Magnetfelder von Sonnenflecken und anderen Himmelskörpern zu analysieren.