Remanenz bezeichnet die magnetische Flussdichte, die in einem Material verbleibt, nachdem das äußere Magnetfeld entfernt wurde. Sie ist eine der zentralen Eigenschaften von ferromagnetischen Materialien und beschreibt deren Fähigkeit, eine Magnetisierung beizubehalten. Die Remanenz wird in der Einheit Tesla (T) oder Gauss gemessen.
In ferromagnetischen Materialien richten sich die magnetischen Domänen unter dem Einfluss eines äußeren Magnetfeldes aus. Nach Entfernen des Feldes bleiben viele Domänen in ihrer ausgerichteten Position, wodurch eine verbleibende Magnetisierung entsteht. Diese verbleibende Magnetisierung ist die Remanenz.
Die Höhe der Remanenz hängt von der Materialzusammensetzung und der Stärke des ursprünglich angelegten Magnetfelds ab. Materialien mit hoher Remanenz sind besonders für die Herstellung von Permanentmagneten geeignet.
Die Remanenz eines Materials wird mithilfe eines Hystereseschleifen-Messgeräts bestimmt. Dabei wird ein Magnetisierungszyklus durchlaufen, bei dem die magnetische Flussdichte ( B ) in Abhängigkeit von der magnetischen Feldstärke ( H ) aufgezeichnet wird. Die Remanenz entspricht dem Wert von ( B ), wenn ( H = 0 ) ist.
Die Eigenschaft der Remanenz wird in vielen Technologien und Anwendungen genutzt:
Während die Remanenz die verbleibende Magnetisierung beschreibt, misst die Koerzitivfeldstärke die Stärke des entgegengesetzten Feldes, das erforderlich ist, um diese Magnetisierung aufzuheben. Beide Werte sind entscheidend, um die Eigenschaften eines Magnetmaterials zu bewerten.
Wussten Sie, dass die Remanenz in der Archäologie verwendet wird, um die Ausrichtung des Erdmagnetfeldes in vergangenen Zeiten zu rekonstruieren? Magnetische Minerale in Gesteinen und Keramiken behalten ihre Magnetisierung über Millionen von Jahren hinweg. Diese sogenannte Paläomagnetik hilft Wissenschaftlern, die Bewegung der Kontinente und Veränderungen im Erdmagnetfeld zu verstehen.