Hysterese beschreibt das Phänomen, dass ein magnetisches Material bei der Magnetisierung und Entmagnetisierung einen zeitverzögerten oder nicht-linearen Verlauf zeigt. Die Magnetisierung eines Materials hängt dabei nicht nur vom aktuellen Magnetfeld ab, sondern auch von dessen magnetischer Vorgeschichte. Dieses Verhalten wird durch die sogenannte Hysteresekurve dargestellt.
Hysterese tritt in Materialien auf, die magnetische Domänen besitzen – kleine Bereiche mit einheitlicher Magnetisierung. Bei der Magnetisierung richten sich diese Domänen entlang des äußeren Magnetfeldes aus. Wenn das Feld entfernt wird, bleiben einige Domänen in der ausgerichteten Position, wodurch eine Remanenz (Restmagnetisierung) entsteht. Um das Material vollständig zu entmagnetisieren, ist ein entgegengesetztes Magnetfeld erforderlich, das als Koerzitivfeldstärke bezeichnet wird.
Die Hysteresekurve ist eine grafische Darstellung des Zusammenhangs zwischen der magnetischen Feldstärke ( H ) und der magnetischen Flussdichte ( B ). Sie zeigt den Verlauf von Magnetisierung und Entmagnetisierung eines Materials. Die wichtigsten Punkte der Kurve sind:
Das Verständnis von Hysterese ist entscheidend für viele technische Anwendungen:
Wussten Sie, dass Hysterese nicht nur im Magnetismus auftritt? Auch in anderen Bereichen wie der Elastizität von Materialien, in thermischen Prozessen und in der Biologie (z. B. bei der Reaktion von Zellen auf Reize) zeigt sich dieses nicht-lineare Verhalten.